Von 16 Messenger-Apps weisen 15 essenzielle Mängel in der Datenschutzerklärung auf. Das gilt auch für Testsieger Signal. Dennoch empfiehlt die Stiftung Warentest die App als Alternative zu Marktführer Whatsapp, denn sie ist funktional besser und auch technisch vielseitiger.
Alle Messenger-Dienste wurden sowohl für Android als auch für iOS geprüft, sofern sie für beide Systeme angeboten werden. Beim wichtigen Thema Sicherheit können acht Apps mit voreingestellter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung punkten. Bei weiteren der größtenteils kostenlosen Apps muss diese erst aktiviert werden. In einigen Fällen landen die Chats unverschlüsselt auf den Servern der Anbieter.
Daneben prüfte das Testteam die Bandbreite der Funktionen, ob die Apps leicht zu bedienen sind und wie sparsam sie mit Nutzerdaten umgehen. Bei der Kernfunktion Nachrichten überzeugten fast alle Dienste. Wenn es ums Telefonieren bei schlechtem Empfang ging, überzeugte nur Whatsapp. Weitere Unterschiede offenbarten sich bei Gruppen-Funktionen, dem Anhängen von Dateien, der Durchsuchbarkeit von Chats und der Emoji-Suche auch auf Deutsch.
Erhebliche Schwächen zeigen 15 von 16 geprüften Diensten bei der Datenschutzerklärung, weshalb auch Testsieger Signal nicht über die Gesamtnote Gut (2,3) hinauskommt. Wire bildet hier die löbliche Ausnahme. Whatsapp, zum Facebook-Mutterkonzern Meta gehörend, erweist sich in diesem Punkt hingegen als lückenhaft und intransparent.
Kein Qualitätsurteil vergab die Stiftung für Telegram, da der Dienst inzwischen kein reiner Messenger mehr ist, sondern laut Bundesjustizministerium auch ein soziales Netzwerk. Gruppen können dort bis zu 200.000 Mitglieder haben. Daraus ergeben sich rechtliche Pflichten, deren Erfüllung im Rahmen des Tests nicht geprüft werden konnte. Telegram steht in der Kritik, weil auch gemeldete strafbare Inhalte dort oft nicht gelöscht wurden.
Der Test Messenger-Apps findet sich in der März-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online unter www.test.de/messenger abrufbar.